Who we are AND WHAT WE DO
FILD – Federation of International Lighting Designers e.V. ist ein Fachverband freier und unabhängiger Lichtplaner, Lichtdesigner und Lichtarchitekten. Er wurde im Dezember 2014 von zwölf Lichtdesignern und Hochschul-Professoren aus Deutschland, Österreich und Belgien ins Leben gerufen. Der Sitz des Verbandes ist Frankfurt am Main.
Die Anforderungen im Lichtbereich werden immer umfangreicher und differenzierter. Sie benötigen das Know-how von Spezialisten, die alle Aspekte der Gestaltung mit Licht, Tageslicht und künstliche Beleuchtung, in ihren Projekten umfassend berücksichtigen und subtil in ihrer Planung umsetzen. Gute Lösungen basieren vor allem auf dem fundierten Wissen von multiplen technischen, physiologischen, gestalterischen und psychologischen Fachgebieten.
Dieser Sachverhalt ist in den Studien und Ausbildungen von Architekten und Elektroplanern – den bislang zuständigen Berufsgruppen für die Lichtplanung– in keiner Weise berücksichtigt. Es gibt, von Insellösungen abgesehen, keine verbindlich geregelte Ausbildung für diesen hochspezialisierten Beruf.
FILD ist der derzeit einzige Fachverband, der die Lichtgestaltung und -planung als eigenständiges Berufsbild „Lichtarchitektur“ versteht und als vorrangiges Verbandsziel die Schaffung dieses Berufsstandes mit verbindlicher Hochschulausbildung in Deutschland und der EU fordert.
FILD ist die Plattform für alle Lichtplaner, Lichtgestalter und Lighting Designer, die -vergleichbar wie andere Fachbereiche der Architektur – mit ihren Büros als freie und von Herstellern unabhängige Lichtarchitekten tätig sind. Hinzu kommen Ingenieure und gestalterische Berufe, die durch eine gezielte Fortbildung oder ihre konkreten Projekte den Nachweis erbringen, dass sie in ihrer Arbeit hochwertige und wohltuende Wohn-, Arbeits- und Stadträume erschaffen.
Die längst überfällige Schaffung eines geordneten Berufsbildes „Lichtarchitektur“ mit klaren Regeln und einer fundierten Ausbildung dient nicht allein einer Berufsgruppe. Vielmehr zeigen Satzung, Ethik-Code und die Aktivitäten des Verbandes, dass die Umsetzung der gesetzten „Licht-Ziele“ praktisch allen Menschen und allen Bereichen unserer Gesellschaft verbesserte Lebensqualitäten durch qualitativ hochwertige, wohltuende Lichträume ermöglichen wird.
Ruairí O’Brien
We sit as lighting designers in our offices and look at beautiful pictures of beautiful lighting scenarios in beautiful glossy magazines. We are inspired by possibilities that new lighting technologies can offer us and allow ourselves to dream of the beautiful projects to come.
Reality hits us as soon as we enter the majority of our public buildings, schools, universities, hospitals, banks, offices, and even, sad but true, in the homes of our friends and families. Cheap and not so cheap, bad, glaring, soupy and creepy lighting everywhere you look. Bad daylight planning and obsolete artificial lighting concepts plague our interiors and at night the lack of light master planning destroys our romantic and playful encounters.
The emphasis on efficiency in the last years has not helped the situation (some have even mistaken this for lighting design). The long tradition of leaving the planning of lighting to technocrats has accelerated the negative effect that bad lighting has had on our buildings, towns and cities. The technocrat often has difficulty in understanding the philosophical and aesthetic dimensions of good lighting. They joke about the “art” of lighting as people often joke about things they are afraid of or do not understand.
Today with the huge array of new technologies available to us lighting is too important to leave to the unimaginative. “The Times They Are A-Changin…” sang Bob Dylan, this could be an inspiration for the lighting industry, politicians and decision makers, a wakeup call for a true human centric lighting. Planning light is, as in all areas of culture, music, science or art, always about bringing the measurable and the immeasurable together. The lighting designer brings the “art” of lighting and technology together; it is only with this holistic and humanistic approach that we can create a truly human centric light. As words and grammar alone cannot produce literature, successful planning of light is not just about energy consumption and light sources but also about the quality of light in terms of the mood and joy it can create. That is the true meaning of human centric light, a light that is healthy to the mind, the body and the soul.
Good lighting can bring something godly to the simplest of buildings; lighting is the true king of spatial design and can transport humble spaces and structures onto another architectural level. Good daylight planning and good artificial lighting is the most cost-effective way to create spaces of quality where people are happy to live, work and play. That is why lighting designers are becoming the most important design profession in the building industry. In times of BIM, modular building, dwindling resources and the Internet Of Things, lighting designers need to step up to the block and play a leading role in the design team. In the future “Heavy-Ugly-Vanity Architecture”, HUVA in short, will be side-lined and a new world of lighting design architecture with its mix and cross over of virtual and real will take its place. Perhaps we will call this the time of light tectonic architecture, a period of light centric design where building facades, interior and public spaces, towns and cities will be designed with the smart usage of light and shadow as its central idea.
In lighting design, efficient is not always effective, successful or even sustainable. Effective is when people use the space lit, enjoy the space lit and come back to the space lit, that is long term sustainability. That is why a market square requires different lighting scenarios, can cost more money and require more energy than a parking lot. After all, you do not have the same lighting in your living room as in your garage.
Text first published in TiL (Trends in Lighting) 2017.
Four years later, the arrival of Corona and the resulting increased awareness for the importance of good office and home office lighting, the greater use of urban public space with adequate shading by day and „Darkness friendly“ lighting by night makes this text more actual than ever. Added to this the increased interest and awareness for environmental friendly urban and architecture concepts require a greater understanding for resource saving lighting design solutions and philosophies.
The „Times Continue to Change“…
CEO – RUAIRÍ O’BRIEN ARCHITEKTUR + LICHT + RAUMKUNST Dresden, Deutschland
Ruairí O’Brien
Wir sitzen als Lichtplaner in unseren Büros und schauen uns in schönen Hochglanzmagazinen schöne Bilder von schönen Beleuchtungsszenarien an. Wir lassen uns von den Möglichkeiten inspirieren, die uns neue Beleuchtungstechnologien bieten und träumen von den schönen Projekten, die auf uns warten.
Die Realität holt uns ein, sobald wir die meisten unserer öffentlichen Gebäude, Schulen, Universitäten, Krankenhäuser, Banken, Büros und sogar, traurig, aber wahr, die Wohnungen unserer Freunde und Familien betreten. Billiges und nicht so billiges, schlechtes, grelles, dumpfes und gruseliges Licht, wohin man schaut. Schlechte Tageslichtplanung und veraltete Kunstlichtkonzepte verunstalten unsere Innenräume und nachts zerstört die unbedachte Lichtgestaltung unsere romantischen und spielerischen Begegnungen.
Die Betonung der Effizienz hat die Situation in den letzten Jahren nicht verbessert (manche haben dies sogar mit Lichtdesign verwechselt). Die lange Tradition, die Beleuchtungsplanung Technokraten zu überlassen, hat die negativen Auswirkungen einer schlechten Beleuchtung auf unsere Gebäude, Städte und Gemeinden beschleunigt. Der Technokrat hat oft Schwierigkeiten, die philosophischen und ästhetischen Dimensionen einer guten Beleuchtung zu erfassen. Sie bespötteln die „Kunst“ der Beleuchtung, da Menschen oft über Dinge lästern, vor denen sie Angst haben oder die sie nicht verstehen.
Angesichts der riesigen Auswahl an neuen Technologien, die uns heute zur Verfügung stehen, ist die Beleuchtung zu wichtig, um sie fantasielosen Menschen zu überlassen. „The Times They Are A-Changin..“ sang Bob Dylan, und dies könnte eine Inspiration für die Beleuchtungsindustrie, Politiker und Entscheidungsträger sein, ein Weckruf für eine wirklich auf den Menschen ausgerichtete Beleuchtung. Bei der Lichtplanung geht es, wie in allen Bereichen der Kultur, Musik, Wissenschaft oder Kunst, darum, das Fassbare und das Nicht-Fassbare zusammenzubringen. Der Lichtplaner bringt die „Kunst“ der Beleuchtung und die Technik zusammen. Nur mit diesem ganzheitlichen und humanistischen Ansatz können wir einen menschenzentrierten Umgang mit Licht schaffen. So wie Worte und Grammatik allein keine Literatur hervorbringen können, geht es bei der erfolgreichen Planung von Licht nicht nur um Energieverbrauch und Lichtquellen, sondern auch um die Qualität des Lichts hinsichtlich der Stimmung und der Emotion, die es hervorrufen kann. Hierin liegt die Bedeutung von menschengerechtem Licht, einem Licht, das gesund für Körper, Geist und Seele ist.
Gutes Licht kann den einfachsten Gebäuden etwas Göttliches verleihen. Licht ist der König der Raumgestaltung und kann bescheidene Räume und Strukturen auf eine andere architektonische Ebene heben. Eine gute Tageslichtplanung und eine gute künstliche Beleuchtung sind der kostengünstigste Weg, um qualitativ hochwertige Räume zu schaffen, in denen die Menschen gerne leben, arbeiten und spielen. Aus diesem Grund werden Lichtplaner zum zentralen Gestaltungsberuf in der Bauindustrie. In Zeiten von BIM, modularem Bauen, schwindenden Ressourcen und dem Internet der Dinge müssen Lichtdesigner in die Bresche springen und eine führende Rolle im Designteam spielen. In der Zukunft wird die „Heavy-Ugly-Vanity-Architektur“, kurz HUVA, in den Hintergrund treten und eine neue Welt der Lichtdesign-Architektur mit einem Mix und Cross-Over von virtuell und real an ihre Stelle treten. Vielleicht nennen wir dies die Zeit der lichttektonischen Architektur und des lichtzentrierten Designs, in dem Gebäudefassaden, Innenräume und öffentliche Räume, Städte und Gemeinden mit intelligentem Einsatz von Licht und Schatten als zentrale Idee gestaltet werden.
In der Lichtplanung ist effizient nicht gleichbedeutend mit effektiv, erfolgreich oder gar nachhaltig. Wenn Menschen den beleuchteten Raum nutzen, ihn genießen und zu ihm zurückkehren, dann sprechen wir von langfristiger Nachhaltigkeit. Ein Marktplatz erfordert andere Beleuchtungsszenarien, die mehr Geld kosten und mehr Energie verbrauchen als ein Parkplatz. Schließlich haben Sie in Ihrem Wohnzimmer nicht die gleiche Beleuchtung wie in Ihrer Garage.
Dieser Text wurde erstmals in TiL (Trends in Lighting) 2017 veröffentlicht.
Vier Jahre später, mit dem Aufkommen von Corona und dem daraus resultierenden gestiegenen Bewusstsein für die Bedeutung einer guten Beleuchtung in Büros und Heimbüros, der stärkeren Nutzung des öffentlichen Raums mit ausreichender Beschattung am Tag und „dunkelheitsfreundlicher“ Beleuchtung in der Nacht, ist dieser Text aktueller denn je. Hinzu kommt, dass das gestiegene Interesse und Bewusstsein für umweltfreundliche Stadt- und Architekturkonzepte ein größeres Verständnis für ressourcenschonende Beleuchtungsdesignlösungen und -philosophien erfordert.
The „Times Continue to Change“…
Ruari O´Brian, Geschäftsführer von Architektur + Licht + Raumkunst, Dresden, Deutschland
Die Beleuchtungstechnik im architektonischen Umfeld ist nicht erst seit den LED-Lampen extrem komplex geworden. Der vor wenigen Monaten in Frankfurt/Main gegründete internationale Berufsverband für Lichtdesigner, die „Federation of International Lighting Designers“ (FILD), trägt diesem Umstand Rechnung.
Die „Federation of International Lighting Designers“ will das Arbeitsfeld des gestalterisch anspruchsvollen Umgangs mit Lichtplanung als geschützten Berufsstand etablieren. Auch die Ausbildung zum Lichtdesigner soll in der Folge – so ein weiteres Ziel der FILD – in Deutschland und anderen europäischen Ländern einheitlich und vergleichbar erfolgen.
Die „Federation of International Lighting Designers“ wurde im Dezember 2014 von zwölf Lichtdesignern bzw. Gestaltungs-Professoren aus Deutschland, Österreich und Belgien ins Leben gerufen. Im fünfköpfige Vorstand des in Frankfurt/Main eingetragenen Vereins sind die Lichtdesigner Erwin Döring (München), Ruairí O’Brien (Dresden), Rudi Neumann-Leimgruber, (Oldenburg), Beate Schulte (Wiesbaden) und Reinhard Vedder (München bzw. Mitterberg/Österreich) vertreten.
Die FILD versteht das Berufsbild des Lichtdesigners als fachliches Bindeglied zwischen Beleuchtungstechnik und Architektur – und zwar mit dem Anspruch, dass zeitgemäße Lichtlösungen am Stand der Technik den architektonischen Entwurf und die Designidee eines Gebäudes oder Raumkonzeptes wesentlich aufwerten können. Die Akzeptanz für Lichtdesign als eigenständiges, hochspezialisiertes Planungssegment bei Architekten bzw. Innenarchitekten zu erhöhen, ist daher eines der Anliegen der „Federation of International Lighting Designers“. Gegenüber der Lampen- und Leuchtenindustrie sehen sich die Mitglieder der FILD als interessensneutral.
Licht wirkt sich auf Wohlbefinden aus – der Ethikcode der FILD
Die Lichtgestaltung in Räumen und Gebäuden wirkt sich direkt auf das Wohlbefinden der Menschen aus, die diese Räume nutzen (Stichwort: humanzentrierte Lichttechnik). Ein weiteres verbindendes Element der FILD-Mitglieder ist daher die Ausrichtung der Beleuchtungsplanung für Gebäude und Räume unter den Aspekten nicht nur der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz, sondern auch der Gesundheit. Die entsprechenden Prinzipien sind im Ethikcode des Interessensverbandes festgehalten, der bei der Gründung der FILD formuliert wurde.
Zu den weiteren Anliegen der FILD zählen neben der Darstellung des Berufsbildes in der Öffentlichkeit auch die Schaffung einer Honorarordnung für Lichtplaner und deren Einbindung in die landesüblichen Honorarordnungen.
Lichtdesigner aus allen Ländern können Mitglied werden
Wie es der Verbandsname bereits andeutet, orientiert sich der Interessensverband bei all seinen Bestrebungen international und lädt alle interessierten Lichtdesigner ein, sich um eine Mitgliedschaft zu bewerben. Architekten, Innenarchitekten und alle Interessierten können sich auf der Website der FILD informieren: www.fild.eu